…vive la Bretagne, c`est breton!!


Heute war wieder ein denkwürdiger Tag – ich überschritt die Grenze zum Département Ille-et-Vilaine und damit zur Bretagne, andrerseits unterschritt ich heute die 100 km-Marke nach Broons.

Der Tag war heute wieder mal sonnig, und der Start in Larchamp mit entsprechend Elan. Ich musste zuerst auf der D 522 marschieren, was aber verkehrsmäßig nicht tragisch war. Denn kurz nach Larchamp wechselte ich auf die D 806, wo lediglich landwirtschaftliche Fahrzeuge unterwegs waren, und so kam ich gut voran. Komischerweise sah ich heute wieder eine ganze Kolonie von Wandergelblingen, die ich jetzt lange nicht mehr gesehen hatte. Hängt das mit dem blühenden Klee zusammen, oder überhaupt mit dem wieder sprießenden Grün?

Ein Wandergelbling, allerdings mit geschlossenen Flügeln. Meine ganze Geduld half nichts…
Sehr archaisch, diese Steinkreuze. Die Inschrift konnte ich leider nicht mehr entziffern.

Auffällig sind die vielen steinernen Wegkreuze, die am Feldrand oder auch in den Dörfern stehen. Bei uns sind die Feldkreuze meistens aus Eisen, und nicht ganz so groß wie hier. Ich sehe wieder weidende Kühe und Pferde, manchmal sogar beides zusammen, und auf einer Wiese spreisselte ein Graureiher zwischen beiden hindurch, um auch etwas abzubekommen. Das war schon lustig.

Wer die wohl gezogen hat? Wahrscheinlich ein Maultier oder ein Esel….

Eine alte Mühle stand im Vorgarten eines Bauernhofs, aber noch ganz intakt. Wurde damit Weizen gemahlen? Wer hat den Stein bewegt – ein Esel? Davon habe ich auch einige hier gesehen (vierbeinige!!!), oder auch Maultiere.

Herrlich: Eine Hecke aus blauen Hortensien…
… und dazu golden leuchtende Sonnenblumen!

Die Farben leuchten im Sonnenschein so hell, ob Chrysanthemen oder Sonnenblumen, alles ist hier noch auf Sommer getrimmt. Irgendwo hier zwischen den Feldern und Wiesen muss ich die Grenze zur Bretagne überschritten haben, denn einiges deutete darauf hin. Die Fähnchen in den Vorgärten, ja sogar der Wasserturm vor Fougères hatte das Hermelinzeichen der Bretagne.

Die schwarz-weiße Fahne der Bretagne mit den Hermelinen

Ich hatte das früher einmal für eine Lilie gehalten, aber das ist ja das Zeichen der Bourbonen und damit der Franzosen – das waren ja eher die Gegner. Und schwarz-weiß waren die Farben der Herzöge der Bretagne, das ist auch heute noch so. Früher hatten sie ein schwarzes Kreuz auf weißem Grund, das Kroaz du.

Selbst der Wasserturm, das Château d`eau, bekommt den bretonischen Stempel!!

Die Flagge der Bretagne hat 9 Streifen, 5 schwarze für die französischsprachigen und die Gallo-sprachigen Provinzen und vier weiße Streifen für die bretonischsprachigen Provinzen. (Hätten Sie`s gewusst???  – Dank sei Wikipedia!! (:-))). Die Hermelinschwänze erinnern an das Wappen des Herzogtums der Bretagne.

So gelangte ich nach einem schönen Waldstück auf der D 177 nach Fougères, das heut das Ziel meiner Reise war. Ich ging gleich noch zum Schloss bzw. zur Festung, die mich sehr beeindruckte.

Die Ortstafeln sind hier zweisprachig – was wir in Bayern auch einführen könnten (z.B. Langenhettenbach – Hembo)

Denn Fougères (bretonisch: Felger) war eine Grenzstadt gegen Frankreich, und daher stark befestigt. Die Ursprünge des Schlosses bzw. der Burg und der Mauern stammen aus dem 11. Jahrhundert. Diese Konstellation von der Stadt auf dem Berg und der Burg im Tal an einem Fluss ist einmalig. Und vor allem groß, es soll die größte Festung Europas sein. Eine Stadt, die man gesehen haben muss!!

Die Festung von oben…
Das westliche Stadttor…
… das Bollwerk….
… und die Mauer auf den steilen Felsen

Heute am Samstag war auch einiges los in der Stadt. Am Stadtplatz war ein Würstelgriller, in Saint-Sulpice war gerade eine Hochzeit, und viele Engländer waren zu hören.

DasHochzeitsauto von vorne….
… und von hinten

Übrigens: Deutsch habe ich seit Fontainebleau nicht mehr gehört. Es sind v.a. Engländer hier unterwegs, und auch die Niederländer kommen überall hin. Aber offenbar keine Deutschen, die liegen irgendwo am Strand.

Die Narren sind los – dieser Mann war heute mit seinen Mitstreitern in Fougères unterwegs

Aber – jedem Tierchen sein Pläsierchen – ich habe mir die Stadt einverleibt, und werde morgen Abend nach meiner Tour bis Chauvigné ein schönes Plätzchen zum Abendessen suchen.

Meine Bilanz nach heute:

Broons:                                 89 km

Neufahrn i.NB                 1.089 km nach Google Maps, tatsächlich gelaufen 1.154 km


3 Antworten zu “…vive la Bretagne, c`est breton!!”

  1. Hallo Hans, jetzt hast es bald geschafft, super. Aber kann es sein, daß deine Chrysanthemen “Hortensien” sind. Aber schön,das du heute Hembo genannt hast, ich als Hembeckerin, freue mich da. Bis in ein paar Tagen Helene

  2. Lieber Hans,
    Dinan ist auch gut.
    . Ich ruf Dich am Mittwoch mal an, dann machen wir einen Treffpunkt aus. Gratuliere jetzt schon zum Zieleinlauf!!
    Alles Gute für die letzen Meter!
    Dorle

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