Le bruillard en août – l`automne je goûte…


Das ist doch wirklich Wahnsinn!! Vorgestern saß ich noch mit Monika und Peter bei 34 °C im Schatten vor der Bar in Averton, und heute hatte es Nebel!!! Bei 17 Grad Außentemperatur hatte ich heute zum ersten Mal einen Überzieher im Rucksack (den ich Gott sei Dank nicht gebraucht habe). Vor meinem Start in Marcillé-la-Ville hatte ich in Mayenne beim Lidl noch Proviant besorgt, denn in Frankreich haben die großen Märkte (oder zumindest einer davon am Ort) auch am Sonntag oder Feiertag vormittags geöffnet. Eigentlich wollte ich die Baguette-Batterie fotografieren, hatte ich dann aber doch wieder vergessen. Das muss ich unbedingt nachholen, die stehen im Regal am Boden wie bei uns die Zaunlatten im Baumarkt!!

Was habe ich eigentlich in meinem Rucksack? Also, medizinische Versorgung natürlich (Pflaster, Verbandszeug, Schere, Desinfektion, Schmerztabletten und Allergietabletten), ab gestern einen Regenschutz, ein Mehrzweck-Taschenmesser, mind. 2 Liter Wasser in Zeitung gewickelt, zwei Bananen (wegen des Kaliumverlustes durch Schwitzen), zwei Nektarinen, die Covid-Masken, eine Powerbank für die Stromversorgung des Handys, weil ich viel mit Google Maps navigiere, eine Sonnencreme Schutzfaktor 50 wegen 6 Stunden in der Sonne, Taschentücher und Geldbeutel. Damit wiegt der Rucksack etwa 5 kg, was erträglich ist.

Wieviel Flüssigkeit verbrauche ich? Da gibt es große Unterschiede! Heute waren es bspw. nur 1,5 Liter, am Samstag waren es 5 Liter!!

So, das war auch mal wichtig, weil es wetterbedingt nicht so viel zu fotografieren gab. Ich konnte meinen Weg bis Mayenne übrigens wieder auf dem alten Bahndamm von gestern fortsetzen, der geht tatsächlich bis Mayenne. Aber heute war ich nicht alleine – ganz Mayenne schien sportlich unterwegs zu sein. Das war ganz ungewöhnlich!

Der Rad- und Fußweg am alten Bahndamm – den kenne ich schon von gestern.
Nur heute geht es nach Mayenne
Alles war unterwegs….
… selbst der Hund musste mit!!
Das Wetter war aber richtig herbstlich…

In Mayenne ging es dann bergab bis zur Mayenne (Fluß, Stadt und Département heißen gleich – bei Stadt, Land, Fluß ein Volltreffer!!), und da tat sich ein herrlicher Blick auf die Basilika von Mayenne auf. Die musste ich mir genauer ansehen!

Blick über die Mayenne zur Basilika Nôtre-Dame-des-Miracles

Da kam dann auch Musik aus dem Inneren, und meine Neugierde trieb mich dann auch hinein. Schöne Orgelmusik, eine Vorsängerin und gleichzeitig Dirigentin stand vorne neben der Orgel, und die Leute sangen lauthals mit! Wirklich schön, da wird bei uns mit deutlich weniger Inbrunst gesungen!

Beim Gloria war ich dann auch dabei…

Die Predigt sparte ich mir, weil ich noch das Schloss bzw. die Burg besuchen wollte, um dann weiter Richtung Ernée zu kommen. Das Schloss stammt in den Grundfesten aus karolingischer Zeit, was sehr bemerkenswert ist! Ich habe die Tafel mit der Erklärung auch für unsere französischen Freunde fotografiert.

Der Turm des Schlosses von Mayenne…
Eine mehr als 1000-jährige Geschichte des Schlosses wird hier erklärt

Am Ausgang der Stadt ist mir dann die Tafel mit den Partnerstädten ins Auge gefallen. Was sehe ich? Die deutsche Partnerstadt ist Waiblingen, die Heimat der Staufer (daher kommen in Italien die Ghibellinen, die Waiblinger – das hatte ich aber in einem früheren Block schon mal erwähnt). Aha, eine staufische Stadt. Aber die italienische Partnerstadt ist Jesi!! Und in Jesi wurde am 2. Weihnachtsfeiertag Friedrich II von Hohenstaufen geboren, Federico II. Gibt es da eine Verbindung mit Mayenne? Auf die Schnelle habe ich keine gefunden, aber Mayenne ist mir durchaus sympatisch!!

Fast eine staufische Stadt – Mayenne. Die Engländer haben nur insofern damit zu tun, als Federico II
eine Isabella aus England geheiratet hat

Auf der N 12 Richtung Ernée war die Hölle los: Wie heute auf dem Bahndamm schienen alle Einwohner mobil geworden zu sein. Bei Saint-Georges Buttenant war es mir zu bunt, und ich schlug die Richtung nach Chatillon-sur-Colmont ein, weil ich nach Fougères sowieso mehr nördlich gehen muss. So entkam ich dem feiertäglichen Straßenverkehr, der wohl auch mit den Ferien zu tun haben muss. Irgendwie redete auch der Taxifahrer, der mich zum Auto zurückbrachte, immer von einem „Ferienwechsel“. Die einen kommen, die anderen fahren jetzt? Keine Ahnung…

Im Nebel kann man es auf dem Berg erahnen: Chatillon-sur-Colmont

Jedenfalls ergab sich noch ein Blick zum nebelverhangenen Chatillon-sur-Colmont, und ständiger Wegbegleiter waren die Farne, die ich hier in Frankreich fast täglich neben mir habe.

Ein Urwald aus Farn begleitete mich…
… und herrliche Maronibäume! Die heißen übrigens im französischen Châtaignier, während die Marronnier die Roßkastanien sind

Und eine Allee aus Maronibäumen war noch bemerkenswert. Aber neben dem Nebel gab es wieder herrlichen Blumenschmuck in Chatillon-sur-Colmont, und eine interessante Kirche, die unter Denkmalschutz steht und der Gemeinschaft des Ordens von Tiron angehört. Der wurde wohl bereits anfangs des 12. Jh. gegründet.

Die Kirche Saint-Martin, die unter Denkmalschutz steht…
… und der Vereinigung des Ordens von Tiron angehört
… und natürlich der Blumenschmuck!!!

So, nun habe ich gerade der Yolène geschrieben, dass ich ab hier nur noch fünf Tagesetappen bis Broons (122 km) habe (und die sind eher mickrig!). Jetzt mache ich evtl. ein paar Tage richtig Urlaub, und mache am 20.08. wieder weiter, so dass ich am 24.08. um 10.30 Uhr beim Markt in Broons bin. Mal sehen, was Yolène dazu sagt!! (:-))


Eine Antwort zu “Le bruillard en août – l`automne je goûte…”

  1. Yolene dit qu’il fait profiter de ces quelques jours de repos .
    Que nous serons au rendez vous le 24 sur le marché 😉
    Encore quelques kilomètres et c’est un bel exploit !
    Bises 👣👣

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