An der Donau…


Nach einem strapaziösen Tag und einer erholsamen Nacht in Pörnbach hat mich Moni morgens wieder in Oberstimm abgesetzt. Mein Ziel war heute Neuburg an der Donau, und sowohl Google Maps als auch Komoot schlugen unmögliche Routen vor: Google Maps auf der B 16!! Und Komoot wollte mich über Ingolstadt ans andere Donauufer schicken. Also doch selber navigieren, um jeden unnötigen Meter zu sparen.

Ein alter Postkasten am Ortsausgang von Oberstimm

Der Wettergott meinte es heute sehr gut mit mir, und so startete ich um 08.45 Uhr beschwingt in Richtung Hagau, dann vorbei am Gut Rosenschwaig mit seiner Hofkapelle und über die Ach zum Reitstall Oberschwaig.

Die Kapelle von Gut Rosenschwaig von außen und von innen

Es wimmelt hier nur so von Reitställen, das ist mir gestern schon aufgefallen. Aber es gibt auch viel saftige Wiesen und viel Auslauf.

Auch Maultiere sind dort beheimatet

Hinter Gut Rosenschwaig dann nach rechts, schnurstracks auf die Donau zu. Und plötzlich war sie da, die Donau, mit über 2.800 km der längste Strom Europas. Ruhig und majestätisch fließt sie von hier Richtung Ingolstadt, und dann über Regensburg und Passau nach Österreich.

Die Donau nördlich von Weichering
Ein sehr ruhiges und beschauliches Plätzchen, direkt an der Donau

Ich fand ein idyllisches Plätzchen, und machte hier nach gut 8 km meine erste Pause. Dann ging es der Donau entlang nach Westen, lange Sand- und Kieswege, an deren Rändern viele Pflanzen gedeihen. Ich entdeckte kilometerlange Reihen von Phlox, den ich aus unserem Vorgarten in den 60er Jahren kenne.

Weißer Phlox….
… wilder Majoran und…
… Baldrian

Daneben auch Baldrian und wilder Majoran, auch Dost genannt. Zu guter Letzt stellte sich auch noch eine gebänderte Prachtlibelle zur Schau und ließ mich mit dem Handy ganz nah ran.

Eine gebänderte Prachtlibelle ließ sich von mir nicht aus der Ruhe bringen…

Dann setzte der angekündigte Regen ein, den ich durch die umstehenden Bäume nur als Rauschen wahrnahm – eine schöne Atmosphäre!

Ich befinde mich immer noch auf einem alten Römerweg, der Via Raetica….

Völlig unvermittelt taucht dann plötzlich das Rennaissanceschloss Grünau auf, das der Wittelsbacher Pfalzgraf Ottheinrich als Liebesbeweis für seine Ehefrau Susanna bauen ließ. Dieses Kleinod der Frührennaissance war ursprünglich als Wasserschloß konzipiert, jedoch sind die Gräben mittlerweile verschüttet. Es sieht toll aus, dieses Schloß im Grünen, inmitten des größten zusammenhängenden Auwaldgebiet Mitteleuropas.

Das ist doch mal ein Liebesbeweis – Schloß Grünau bei Neuburg

Dann sehe ich – nach so viel wohltuender Einsamkeit – vor mir Lastwägen und Omnibusse. Die kilometerlange Idylle ist leider vorbei. Ich hatte den ganzen Vormittag keine Menschenseele getroffen. Es geht nun auf einer fünf Kilometer langen, schnurgerade Straße auf die ehemalige Residenzstadt Neuburg zu. Links von mir ist der Eingang zur Wilhelm-Frankl-Kaserne zu sehen, die das taktische Luftwaffengeschwader 74 beherbergt, eines von vier Eurofighter-Standorten der Luftwaffe.

Der Eingang zur Wilhelm- Frankl-Kaserne in Neuburg/Donau

Schon von Weitem sieht man das Schloss, das hoch über der Donau thront.

Das Neuburger Renaissanceschloß über der Donau….
… und von Näher…
… und eine Hinterhofidylle aus der Residenzstadt Neuburg

Neuburg ist große Kreisstadt und der Sitz der Kreisverwaltung Neuburg-Schrobenhausen. Neuburg war jahrhundertelang Residenzstadt für das Herzogtum Pfalz-Neuburg, was sich noch heute in der Architektur der Stadt widerspiegelt. Musik- und Theaterveranstaltungen prägen das rege Kulturleben, und alle zwei Jahre kommt noch das Schlossfest hinzu, bei dem Neuburgs Bürger in Renaissancegewänder schlüpfen.


3 Antworten zu “An der Donau…”

  1. Griasde Hans,
    ich wollte Dir auf diesem Weg noch alles Gute wünschen für Deinen langen Marsch, viel Ausdauer, Kraft, das nötige Händchen für die beste Route, das richtige Wetter und natürlich Gottes Segen. Nette Menschen und Begegnungen dürfen natürlich auch nicht fehlen, v.a. wenn man alleine unterwegs ist. Ich lese schon wieder mit Begeisterung die ersten Berichte von Dir, bei denen Du ja nicht sparst mit Informationen und Eindrücken.

    Ois Guade vo uns Allen
    Michael mit Familie und unserer ganzen Mannschaft

    • Griasde Michael mit Familie und Belegschaft,
      ganz herzlichen Dank für Deine guten Wünsche und den Segen, den jeder braucht, der unterwegs ist. Ich finde euere Begeisterung toll, und ich kann Rückmeldung geben, dass ich schon so viele nette Begegnungen hatte. Jeder Tag bringt Unerwartetes,und wie mein Freund Thomas Haslbeck schreibt, kann es auch zur Sucht werden. Aber diese Sucht bringt niemanden um!
      Eine Sorge habe ich allerdings: Dass Du mit Deiner Mannschaft vor lauter Blog-Lesen das Hausbauen vergisst – es sollte ja fast fertig sein, wenn ich wieder komme!! (:-))

      Herzliche Grüße, und bleibt`s olle g`sund!!

  2. Gut gemacht Hans,

    Dank dieses Blogs verfolgen wir Ihre Reise jeden Tag mit Freude.
    Wir erwarten Sie in Broons.
    Francis, Patricia und Simon LORCY

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