Von Maisse ins Tal von Louette und Chalouette


Der heutige Morgen war zum ersten Mal etwas frischer als sonst. Der Wind kam aus Nordost, der Himmel war ganz klar, und wenn ich die Temperaturen der kommenden Woche nicht gewusst hätte, hätte ich gesagt: Es herbstelt! Der Wind auf den Höhen (wenn man das bei 150 Metern Meereshöhe sagen kann) war fast unangenehm kalt – bis ich auf Betriebstemperatur war.

Die Kirche von Maisse mit ihren unterschiedlichen Baustilen im Morgenlicht

Die Kirche von Maisse glänzte im Morgenlicht, und mein Weg führte mich sodann über die D 837 und dann die D 12 nach Valpuiseaux, bevor es auf einem gemähten Wiesenweg bergauf ging und ich so auf einem Höhenrücken über das Land schauen konnte.

Über mir zeichnen Flieger geometrische Linien in den Himmel. Ich nehme die Flieger von Paris-Orly wahr

Der Wind pfiff ganz schön, und daher merkte man auch die Kraft der Sonne nicht. Jedenfalls war mein Gesicht gerötet, was vorher nie der Fall war. Aber der Wind trocknet auch den Schweiß ab, der einen Lichtschutzfilter enthält, und daher ist man weniger geschützt als beim Schwitzen.

Diese archaische Kirche im Morgenlicht hat mich beeindruckt!
Ist das nicht herlich: Naturstein aus der Region – nachhaltiger geht`s nicht!

Als ich in Puiselet-le-Marais ankomme, fällt mir als erstes diese wehrhafte, robuste Kirche auf. Dann sehe ich zunehmend, dass fast alle Häuser hier aus Naturstein gefertigt sind, die meisten schon seit Hunderten von Jahren!

Weiter geht es über Wald und Flur, und schließlich gelange ich nach La Montagne, das wohl früher ein Edelsitz gewesen ist. Am Ortseingang zeugen eingestürzte Mauern von einem umfriedeten Schloss. Und in der Ortsmitte kann man es noch wahrnehmen, das Château La Montagne. Davon zeugt auch noch die Rue de Château, mit den schönen Bourbonenlilien auf blauem Grund.

Morbider Charme – das ehemalige Schloss von La Montagne
Herrlich vor einer Natursteinmauer: Das blaue Wappen mit den goldenen Lilien

Wenig später erhasche ich den ersten Blick auf Étampes, meinem Zwischenziel heute.

Ein erster Blick auf Étampes
Hier war früher einmal eine Schuhfabrik, die mit Wasserkraft angetrieben wurde
… und Angeln am Kanal lohnt wohl auch…
Die Kirche Nôtre Dame in Étampes von aussen…
… und ein schöner Anblick von innen…
In diesem gotischen Portal von 1135 werden die Personen des alten Testamentes dargestellt, im Tympanon die Himmelfahrt Christi

Dieses mittelalterliche Städtchen hat meine Aufmerksamkeit verdient. Nicht nur die Kirche ist besonders, sondern das ganze Stadtbild ist mittelalterlich. Hier entdecke ich einen Kanal, an dem viele Handwerker angesiedelt waren. Und zum Füße kühlen eignet er sich hervorragend! Ein toller Brunnen ziert das Zentrum.

Dieser schöne Brunnen markiert das Zentrum von Étampes
Da muss man unbedingt seine heißgelaufenen Füße reinhalten…
Diese Straße könnte sich durchaus im Regierungsviertel von Berlin befinden (:-))…
Alt und neu – Kunst ist Geschmacksache

Durch eine alte und neue Eisenbahnbrücke hindurch laufe ich jetzt in den Tälern der Flüsse Louette und Charlouette meinem Ziel entgegen. Plötzlich sehe ich Bäume im Wasser stehen, was für mich relativ skuril aussieht. Aber die Natur wird sich helfen!

Heute kam er mir zufälig vor die Linse – aber ich kenne ihn nicht
Der Wald im Wasser mit Algen

Ich erreiche Chalo-Saint-Mars! Linker Hand erhebt sich ein schlossähnlicher Bau, den ich auf den Zahn fühlen will. Ich gehe in den Park und treffe auf drei Arbeiter aus der Türkei, die mir gleich sympathisch sind! Sie zeigen mir ihr Werk, und dabei ist auch diese Kapelle!  Das hätte ich nie dahinter vermutet!

Das könnte auch in England sein….

Weiter zur Kirche, die ausnahmsweise mal geöffnet ist und herrliche Chorfenster besitzt. Da starte ich morgen wieder Richtung Béville-le-Compte.

Die Kirche

Fazit: Broons: 350 km, Neufahrn i.NB 828 km!


2 Antworten zu “Von Maisse ins Tal von Louette und Chalouette”

  1. Habe d’Ehre Hans!
    G’frei mi immer auf deine interessanten Berichte, ma moand glei, ma is selba dabei! A herzlich’s Dankschee dafür!
    Kimm guad weida und bleib g’sund!
    Auf a Staffehoibe…… liabe Griass Hanne

  2. Liebe Hans,

    Der Süden der Pariser Region liegt hinter Ihnen.
    Ihre Fotos lassen uns Frankreich entdecken.
    350 km von Broons entfernt nähern Sie sich dem endgültigen Ziel.
    Du machst jeden Tag große Schritte.
    Broons bereitet sich darauf vor, Sie mit Würde zu empfangen.
    Viel Glück für die Zukunft.
    Francis, Patricia und Simon.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert