Die Moder haben wir in Haguenau bereits angetroffen, und dieser Fluß bildet hier im Stadtkern auch eine Insel, auf der eben die Lieblingspfalz von Friedrich II. lag. Heute nun geht es die Moder entlang aufwärts, Richtung Vogesen.
Die Moder ist ein etwa 82 km langer linksseitiger Zufluss des Rheins. Die Moder entwässert mit ihren Zuflüssen den größten Teil der Nordvogesen und den Norden der unterelsässischen Rheinebene im Département Bas-Rhin. Das Einzugsgebiet umfasst 1.720 km². Ihr Name wird zurückgeführt auf die gallische Flussgottheit Matrae (aus Wikipedia).
Bereits um 08.00 Uhr verließ ich Haguenau in westlicher Richtung, wo die Moder bei Schweighouse-sur-Moder links- und rechtsseitig von einem Feld-bzw. Radweg begleitet wird. Da der Tag sehr heiß zu werden versprach, forcierte ich gleich morgens das Tempo, um die 24 km nach Bouxwiller vor der größten Hitze absolviert zu haben. Es ging durch eine ruhige, friedliche Landschaft mit Feldern, Wiesen und Wäldern, fast schon zu kitschig um wahr zu sein.
Ich genoss die morgendliche Ruhe, streifte dabei den Ort Neubourg, immer wieder an der Moder entlang, bis nach Niedermodern. Hier gab es schöne Fachwerkhäuser zu bestaunen, und der Ort geht direkt über in ein Pfaffenhoffen (mit zwei mal zwei „ff“), was nicht der einzige Unterschied zu Pfaffenhofen an der Ilm ist.
Auch hier schönes Fachwerk, teils mit Lebensweisheiten auf Deutsch aufgemalt, und die Apotheke wies sogar eine Malerei auf, wie man sie in Oberbayern nicht besser findet! J A propos Deutsch: Nicht nur die Ortsnamen klingen deutsch, es gibt auch weiterhin deutsche Küche: Dampfnudeln oder „Dampfnüdle“ findet man fast in jeder Bäckerei!
In Pfaffenhoffen biege ich rechts ab, um von der Hauptstraße wegzukommen, und laufe parallel zur D 235 bzw. D919. Da treffe ich auf viel Landwirtschaft, eine Idylle mit Kühen und Storch, eine alte Weide, die mit letzter Kraft noch ihr jugendliches frisches Grün präsentiert, und von einer kleinen Anhöhe sehe ich bereits die nördlichen Ausläufer der Vogesen.
Es geht quer feldein nach Obermoder, überquere dort die Moder ein letztes Mal, und nehme nun Kurs auf mein Tagesziel Bouxwiller. Ich finde einen herrlichen, versteckten Pfad, der beidseits mit Bäumen und Sträuchern bestückt ist und dadurch einen richtigen grünen Tunnel formt: Ich gehe im Schatten!! Das ist auch gut, denn das Thermometer zeigt bereits 33,5 °C, und mein Wasser geht auch langsam zur Neige. Nebenbei entdecke ich den seltenen Aronstab, der hier noch vereinzelt vorkommt. Seine Früchte sind giftig, selbst das Berühren ist nicht ratsam.
Dann komme ich ins Zentrum von Bouxwiller: Welch eine Pracht an herausgeputztem altem Fachwerk es hier gibt! Mein Bruder Franz erwartet mich dort bereits, hat wieder Wasser nachgeladen und auch ein deftiges Baguette gekauft, das mir richtig schmeckt!!
Dann geht es schnell heim ins Quartier nach Haguenau, denn dort gibt es nebenan ein Schwimmbad, nach dem ich mich jetzt sehne.
Eine Antwort zu “Der Moder entlang…”
Sehr schöne Gegend! Tolles Fachwerk, das war noch richtiges Handwerk. Da kommt Pfaffenhofen an der Ilm nicht ganz mit, muss ich sagen – da war ich gerade letzte Woche. Und sehr tröstlich, dass in Frankreich die Kühe noch auf der Wiese stehen. Weiterhin gutes Vorwärtskommen !