Heute wählte ich nicht die kürzeste Strecke, die zwar anfangs von Karlsbad nach Ettlingen auch landschaftlich interessant gewesen wäre, aber dann in einer 14-km-Geraden im Rheintal neben der B 3 geendet hätte.
Heute war auch mein letzter Tag, an dem ich die Tour auch in Deutschland beendete. So wählte ich eine sehr beschauliche Strecke durch die nördlichen Ausläufer des Schwarzwaldes, wo Karl auch einen interessanten Aussichtspunkt aufgetan hatte. Frohen Mutes schritt ich in den Feldweg hinter Auerbach, bei den Pferdefreunden Auerbach vorbei Richtung Wald. Auf einer Wiese links im Tal suchten gleichzeitig zwei Störche und ein Graureiher nach Nahrung, weiter heroben auch zwei Raben. Die Luft war klar, da kommt man auch vorwärts. Vorbei an einer Plantage für Heidelbeeren (die im Dürnbucher Forst so herrlich geschmeckt hatten) ging es durch Wald und Wiesen.
Hinter Spielberg auf einer Höhe von ca. 370 Metern ergab sich ein herrlicher Blick in die Ausläufer des Schwarzwaldes. Aber eines fällt auch auf: jede Menge vertrockneter Obstbäume!
Dann ging es in den Forst, und dort praktisch kerzengerade bergab bis zur S-Bahn-Station Fischweier von Ettlingen auf eine Höhe von 230 Metern. Das merkte vor allem mein rechtes Knie!!
Unten angekommen überquerte ich die S-Bahn-Trasse und nahm gegenüber die Brücke über die Alb, ein kleines, frisches Bächlein, und damit auch die Mooralbstraße in die letzten Hügel des Schwarzwaldes. War das schön!! Eine doch sehr gut ausgebaute Straße mit wenig Verkehr und viel Natur und Ruhe! Da blühte ich richtig auf! Leider musste man sich diese Ruhe auch mit einer Höhensteigerung auf 450 Meter erkaufen!! Da traf ich auf das Dorf Völkersbach, das auch einen Klosterhof beherbergt.
Hinter Völkersbach senkt sich die Straße wieder, um dann in einen Wald einzutauchen, dessen Weg mich gleich wieder auf eine Höhe von 472 Metern beförderte (das ist etwa die Höhe der Hügel um Neufahrn). Nach kurzem und steilem Abstieg ging der Weg nun rechts ab zum Aussichtspunkt „Malschauen“ der Gemeinde Malsch. Von hier aus bot sich ein spektakulärer Blick über das Rheintal bis nach Karlsruhe, die Vogesen und nach Rastatt, dem Ziel meiner heutigen Tour. Überwältigend!
Nach einem kurzen Picknick brachte mich der Wanderweg Nr. 5 ins Tal nach Malsch (190 m ü. NN), das wohl in der Revolution 1848/49 eine nicht unbedeutende Rolle gespielt hat. Vor allem einer meiner Kollegen hat da gut mitgemischt!
Nach einem Treffen mit Karl und zwei Weißbier (alkoholfrei!!!) brach ich Richtung Rastatt auf, vorbei an geschützten Rheinauwäldern mit interessanten Schautafeln, welche Tiere sich hier verstecken. Vor allem den großen Feuerfalter hätte ich gerne gesehen! Aber die Vegetation hier ist ja fast schon mediterran! Neben den schon bekannten Bananenstauden sehe ich zunehmend Feigenbäume und Hanfpalmen frei in den Gärten stehen.
Und noch etwas ist mir aufgefallen: Jede Menge Reithöfe sind hier beheimatet, und die nahe Rennbahn von Iffezheim läßt diese wohl auch blühen.
Eine Einheimische weist mich noch auf einen schönen Radweg hin als Alternative zur Straße in Google-Maps. Dann war ich in Rastatt angelangt, nicht ohne mich noch mal ärgern zu müssen, dass man Straßen bei Reparatur vorne für Autos sperrt, vor den eigentlichen Absperrung dann auch für Fußgänger. Nach etwa 30 km Marsch hat man wenig Lust, in der Nachmittagshitze noch Ehrenrunden zu drehen.
Und morgen ist der Große Tag: Es geht (endlich) nach Frankreich!!!