Heute ging es wirklich zu 80% nur durch Häuserfluchten, kaum etwas Grünes, der Großraum Stuttgart frisst das ganze Ackerland, das im Raum Fellbach sehr fruchtbar ist. Der Start heute morgen erfolgte im Stadtteil Rommelsdorf in Kernen, wo gestern bei einem Schoppen Stettener Riesling der Abschluss war. Es ging bergauf, Richtung Fellbach, wo ich eigentlich den Senkrechtstarter der Württemberger Weinszene treffen wollte: Rainer Schnaittmann.
Der hatte aber erst um 14 Uhr geöffnet, und so zog ich meine Bahnen weiter nach Bad Cannstatt, wo bekanntermaßen das zweitgrößte Volksfest der Welt nach dem Münchner Oktoberfest stattfindet. Die Häuser gehen fast nahtlos über in den Stadtteil Stuttgart Feuerbach, Stuttgart Weilimdorf und Ditzingen.
Fellbach ist nicht nur ein bekannter Weinort in Württemberg, sondern liefert auch das Gemüse für den Großraum Stuttgart, denn hier herrscht fruchtbarer Schwemmlandboden vor. Nahltlos geht der Weg nach Bad Cannstatt, das der Neckar durchquert und wo es durchaus erwähnenswerten Weinbau gibt!
Allerdings ist all diesen Orten gemein, dass es praktisch kein historisches Zentrum mehr gibt, sondern alles aus modernen Bauten der 70er und 80er Jahre besteht. So gelangte ich nach 23 km Fußmarsch nach Ditzingen, wo ein alkoholfreies Weißbier sowohl Durst als auch Hunger stillten. Nach der Mittagspause nahm ich dann noch Hermendingen ins Visier, wo mich Karl am Netto abholen sollte.
Der steckte allerdings in einem Stau, so dass ich mich auf den Weg nach Weissach machte, wo mich Karl dann auflesen und zum Quartier zurückbringen konnte.
Da der Blog heute wenig spektakulär und kurz war, hier noch ein Absatz über die unvermeidlichen Radfahrer, die einem auf den kombinierten Rad- und Fußwegen begegnen. Es gibt da zwei Sorten: Die einen, die gemütlich dahinradeln und auch noch sehen, wo sie gewesen sind, die „au no mit oim schwätzet“, was sehr schön ist. Und dann die Mehrzahl der militanten Radrennfahrer, die zwar viel Luft ansaugen, aber für einen Gruß keine Zeit oder keine Kondition haben. Die erkennt man aber sofort an ihrem stylischen Outfit, und es kostet sie auch schon Überwindung, zu rufen, weil sie des Gewichts wegen auch keine Klingel mehr am Rad haben. Die muss man aber nachher auch nicht fragen, wo sie gewesen sind – sie wissen es nicht. Da juckt es einen schon, wenn man einen Stecken in Griffnähe hat und die Speichen sieht…
So gelangte ich heute nach fast 37 km Marsch bis Weissach, morgen geht es an Pforzheim vorbei Richtung Rastatt, das ich am Freitag erreichen will.
4 Antworten zu “Großraum Stuttgart – eine Stadttour”
Servus Hans,
danke für deinen Link zum Blog, den ich täglich mit Spannung verfolge, zumal ich 2005 ein halbes Jahr beruflich in der Gegend verbrachte.
Ich finde die Geschichte, die Beschreibung von Flora und Fauna auf deinem Weg sehr spannend…merci.
Weiter alles Gute auf deinen Wegen! Bleib’ behütet.
Bis bald wieder in Neufahrn oder Berlin auf a Glaserl Wein.
Micha
Lieber Hans,
Ich habe über deinen Exkurs , was die Radfahrer betrifft , herzlich gelacht. Ich wünsche dir weiterhin eine schöne Reise und bedanke mich für die tollen Bilder und informativen Texte.
Herzliche Grüße von
Hildegard
Servus Hans,
hab auch wieder ein Auge auf Dich.
Vielen Dank für den unterhaltsamen Reisebericht.
Pass auf Dich auf!
LG Grille
Hallo Hans,
heute eine schöne Etappe von 37 km (eines Radlers würdig).
Wir lernen während Ihrer Reise gerne etwas über Botanik.
Frankreich taucht am Horizont auf.
Viel Glück und vielen Dank, dass Sie dieses Abenteuer mit uns teilen.
Francis, Patricia und Simon (Broons).