Entre Châtillon-sur-Colmont et Larchamp – Châtaigners, châtaigners, châtaigners…


Beim Start heute in Châtillon-sur-Colmont wehte ein frischer Wind, für den frühen Nachmittag war Regen angesagt. Mit diesen Handicups verließ ich heute Morgen meinen Startpunkt, um nach Larchamps aufzubrechen. Google Maps schlug nur Teerstraßen vor, also ging ich auch brav auf der D 138 nach Westen, die heute mein treuer Begleiter werden sollte.

Mein treuer Begleiter: Die D 138

Châtillon verließ ich übrigens auf der Rue de Bretagne – kündigt sich da schon etwas an? Noch bin ich ja in der Normandie…

Etwas demoliert, aber immerhin: Rue de Bretagne…
In Châtillon-sur-Colmont: Architektonische Meisterleistung oder optische Täuschung????

Es ging zunächst begab, was sich positiv auf den Wind auswirkte. Heute war viel Natur angesagt, der einzige größere Ort war nach 10 km Saint-Denis-de Gestines. Im rechten Augenwinkel sah ich ein Tier auf einer Wiese stehen. Es war aber kein Hund oder ein kleiner Reh, es war Meister Reineke persönlich, der da ausharrte und sich nicht bewegte. Erst als ich mein Handy zückte und ihn fotografieren wollte, rückte er schleunigst ab. Ganz schön groß, so ein ausgewachsener Fuchs!

Maroniebäume, so weit das Auge reicht!
Die Maroni sehen schon richtig gut aus!

Was mich heute auch stets begleitete waren Esskastanien. Ganze Alleen davon zogen sich die Straßen hin, waren es hunderte oder gar tausende, ich weiß es nicht. Jedenfalls habe ich so eine Anhäufung über 20 Kilometer noch nie gesehen. Vor allem: Wer erntet die denn? Die Hälfte fällt auf die Straße, weil die Äste sehr weit überhängen. Wer also Maronifan ist, auf geht`s nach Westfrankreich! Das Blattwerk ist schon so schön, und die Bäume tragen reiche Frucht!

Da geht es gleich zu drei Weilern: Schöfbach, Holzen, und…???

Ländlich war auch die Siedlungsstruktur. Überall zweigen Straßen zu Weilern oder Einöden ab, so zergliedert ist die Landschaft. Aber leider enden die Wege dann immer dort, ohne eine Verbindung zu anderen Straßen zu schaffen. Deshalb blieb auch mir heute nur der schnöde Teerbelag.

Diese Tafel zeigt sehr gut die Struktur mit den Straßen, aber alle enden sie im Nirgendwo

Vor Saint-Denis-de-Gestines kam ich an einem neuen Wasserturm vorbei, so wenigstens hätte ich die Architektur gedeutet. Wasserturm heiß auf Französisch Château d`eau, also Wasserschloss. Das erklärte mir Christian heute, als er mich in Larchamp abholte und zum Ausgangspunkt zurückbrachte. Und jetzt verstand ich auch, warum ich auf der ersten Etappe nach Chartres in Saint-Aubin-des Bois auf der Rue du Château d`eau immer nach einem Wasserschloss geguckt habe, aber keines fand, nicht mal einen Wassergraben! (:-)))

Ein neues “Wasserschloss” Wäre auch ein schöner Bergfried geworden…

In Saint-Denis-de-Gestines kam ich dann wieder auf meine Kosten, was das Bauen mit Natursteinen anbelangt. Es ist einfach zeitlos schön, so würde ich es beschreiben, es unterliegt keiner Mode.

Eigentlich ein kleines Schlösschen – so als Zweitwohnsitz….
Ich finde sie schöner als Gabionen…
Auch in Saint-Denis-de-Gestines gibt es eine Rue de Bretagne…

Und wo kam ich in Saint-Denis-de-Gestines an? In der Rue de Bretagne, der Weg stimmte also noch! Hier wechselte ich auch auf die D 102, aber Verkehr war heute wahrlich nicht das Thema. Ich glaube, dass ich kaum ein Dutzend Autos gesehen habe. Die Wiesen werden nach dem Regen jetzt wieder grün, und die Kühe, deren Zahl nun wieder deutlich zunimmt, grasen mit großer Zufriedenheit dahin.

Das sind sie, die weißen aquitanischen Rinder – als Bild und in echt!

Kritisch beäugte ich den Himmel nach Westen hin, denn von dort sollte der Regen kommen. Aber noch war teilweise sogar die Sonne mit dabei.

Kurz hinter Saint-Denis-de-Gestines stieß ich rechts auf das Schloss Château de Montflaux, bzw. auf das, was von ihm noch übrig war. Unglaublich, dass so viele alte Sachen dermaßen verkommen.

Die Bausubstanz sieht nicht einmal schlecht aus, aber es ist alles ein wenig verkommen…

Ich wollte ein Bild im Hof machen, weil weder eine Absperrung noch ein Hinweisschild darauf hindeuteten, dass es in Privatbesitz ist. Aber ich hatte die Rechnung ohne den Wirt gemacht: „No, monsieur, no, pas de photo, c´est privé!  „Ja, Madame, aber ich sehe alles auch von der Straße, nur ist die Qualität ohne Zoom besser!“ „Dann machen Sie eines von der Straße aus“. Ich entschuldigte mich sehr förmlich (eigentlich war mir aber nach bayerischen Kraftausdrücken zumute!!) und machte ein Foto von der Straße (das hatte ich aber vorher auch schon gemacht).

Ganz kriegt man es von der Straße aus leider nicht drauf…

Die Reise ging weiter, an Weilern (die auf französisch hameaux heißen, wie mir Christian erklärt) und Einöden vorbei, immer begleitet von Maronibäumen.

Noch einmal: Maronibäume!!

So gelangte ich schließlich zu meinem heutigen Ziel, nach Larchamp, wo mich Christian wie vereinbart abholte. Und wo kam ich an? In der Rue de Bretagne – ich bin also auf Kurs!

Christian ist Tierarzt und hat sein Büro in Fougères, wo ich logiere. Als Tierarzt kennt er die Gegend wie seine Hosentasche – und so ist er auch gefahren!!! Es war super, dass er den Support gemacht hat, denn in der Pampa gibt es weder Bus noch Taxi. MERCI BEAUCOUP, Cristian!! Am Montag fährt er mich wieder…

Christian, mein Chauffeur!

Meine Bilanz nach heute:

Broons: 105 km

Neufahrn i.NB 1.075 km (nach Google Maps), meine echt gelaufenen Kilometer sind 1.133 km


8 Antworten zu “Entre Châtillon-sur-Colmont et Larchamp – Châtaigners, châtaigners, châtaigners…”

  1. Lieber Hans,
    nachdem wir uns bei der Hochzeit von Johannes wieder gesehen haben (nach 50? Jahren), verfolge ich mit Vergnügen Deine Reise bequem vom Sofa aus und bewundere Deine Kondition! Und dann noch Interessantes und Amüsantes zu berichten….
    Rein zufällig werde ich mit Klaus am nächsten Donnerstag ganz in der Nähe von Broons sein, da könnten wir uns doch auf einen Cappuccino treffen, wenn Du da bist und Zeit hast. Evi hat mir Deine Handynummer gegeben, ich ruf Dich dann …wenn man sich nicht in Neufahrn trifft, dann halt in Broons.
    Halte durch, bald bist Du ja da.
    Herzliche Grüße, Dorothea

    • Liebe Dorle,

      das ist schön, von Dir zu hören und ich glaube tatsächlich, dass wir uns zumindest 45 Jahre seit der Schulzeit nicht mehr gesehen hatten. Am Donnerstag steht ein Ausflug an nach Dinan, vielleicht können wir den Capouccino gemeinsam in Dinan genießen – würde mich sehr freuen!!

      Herzliche Grüße
      Hans

  2. Hallo Hans
    meine Hochachtung für Deine Berichte (und die dadurch gebundene Zeit ).
    Ganz große Klasse.
    Ich freue mich auf Deine Erkenntnisse mit den Weinen!

    Ludwig

    • Lieber Ludwig,
      herzlichen Dank für Deine Einlassungen und die Kraft, die Du mir damit gibst! Du darfst sicher sein, mein Besuch im Loiretal wird Auswirkungen auf das Weinseminar der VHS haben. Ich habe ja schließlich nicht umsonst eingekauft!!!
      Herzliche Grüße, auch an Maria,
      Hans

    • Lieber Albert,
      ich werde mich anstrengen, auch diese letzten 100 km zu schaffen! Das Ziel liegt vor Augen. Und heute in einer Woche sehen wir uns in Bertring zum Abendessen – ich freue mich RIESIG!!!

  3. merci Hans pour ces magnifiques photos postées sur ton bloog , tu nous a fait découvrir des monuments que nous lorrains n’avons jamais vu.!!!
    sommes en admiration devant ton courage
    alors sommes de pensées avec toi pour ces derniers klm et te souhaitons de belles retrouvailles bien méritées à Broons la semaine prochaine et pour clôturer ton grand et beau périple une belle soirée à Bertring où tu es attendu avec Franz
    au plaisir de se retrouver dans une semaine
    gustave et monique

    • Chère Monique, cher Gustave,
      ca me fait grand plaisir que vous m`accompagnez sur mon périple par internet. Aussi les Lorrains voient comme la France à l`ouest est belle, et avec chaque pas j`ai décovert des choses nouvelles – très intéressant!!
      Je me rejouis déjà aujourd `hui du samedi prochain, où nous nous rencontrerons à Bertring!
      Bises
      Hans

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