Von Nancy nach Beaumont – das Moseltal im Blick


Zunächst will ich natürlich die Bilder vom Nancy nicht vorenthalten. Historisch war Nancy die Hauptstadt des Herzogtums Lothringen, das aus Oberlothringen hervorging, im Ancien Régime die Hauptstadt der Provinz Lothringen (Lorraine). Seit 1777 ist Nancy Sitz eines römisch-katholischen Bistums (aus Wikipedia)

Das westliche Stadtor von Nancy
Die gotische Kathedrale von Nancy in der Abendsonne
Der Palast der Herzöge von Lothringen
Das Herzstück von Nancy: Der Stanislas-Platz

Es ist Sonntagmorgen, ein richtiger Sommermorgen, und um Nancy ist alles noch ruhig! Das sind gute Bedingungen, um in die nächste Etappe einzusteigen. Und noch etwas kommt hinzu: Mein Weg führt mich heute meistens auf Nebenwegen und Flurbereinigungsstraßen, so würde man bei uns sagen.

Die Mosel bei Pompey in der Morgensonne

Kurz vor Pompey geht es über die Mosel, die schon eine ordentliche Größe aufweist. Die Mosel ist mit 544 km Fließstrecke der zweitlängste Nebenfluss des Rheins nach der Maas. Der Fluss, dessen Name „kleine Maas“ bedeutet, entspringt in Frankreich, in den Vogesen am Col de Bussang (715 m) und mündet in Koblenz in den Mittelrhein. In Lothringen fließt die Mosel durch Remiremont und Épinal, im weiten Bogen um Nancy nach Metz und weiter nach Norden (aus Wikipedia).

Dennoch habe ich im Süden immer das Tal der Mosel im Blick, ich wandere nach Nordwesten. Im Hintergrund sind zwei Vulkankegel zu erkennen, die ich geografisch nicht zuordnen kann. Jedenfalls führt mich dieser Weg in der Höhe durch viel Wald, und im Schatten geht es gleich viel beschwingter.

Blick über das Tal der Mosel zu den Vulkanbergen im Süden
So sieht ein idealer Wanderweg am Sonntagmorgen aus!
Blick auf Saizerais in der Morgensonne

Erstmals treffe ich in Saizerais wieder auf einen Ort, in dem mir ein besonders pathetisches Kriegerdenkmal auffällt: Pro Deo – Pro Patria! Aha!!! Überall stößt man auf diese Schicksale. Da muss ich an den heutigen Kommentar von Ludwig Schindlbeck denken!!

So heroisch!!
Warum ist nicht jeder Weg nach Broons so unkompliziert??

Dann gehe ich einen Umweg, um der D 907 auszuweichen, aber auch später auf der Straße ist wenig los, ich komme gut voran. Alleebäume spenden hin und wieder Schatten, und so gelange ich nach einem längeren einsamen Marsch in Domèvre-en-Haye wieder auf meinen Bruder, der mich mit Wasser versorgt. Eine rustikale Kirche gibt es dort, die Türme mit Schiefer gedeckt und einem Wetterhahn oben drauf.

Die Kirche von Domèvre-en-Haye in der Mittagssonne

Weiter geht es an diesem herrlichen Sonntag nach Manonville, wo ich sehr schöne Steinbauten und auch eine richtige Burg entdecke!

Tolle Steinmauern finden sich in Manonville…
… und eine tolle Burganlage aus Natursteinen gebaut

In Noviant-aux-Prés steht ein Mirabellenbaum direkt an der Straße, dessen Früchte ich mir schmecken lasse. Lothringen ist eine Hochburg der Mirabellenproduktion, hier werden ca. 70% der Weltproduktion erzeugt. Und 20-25% werden zu eau de vie gebrannt – wie schön! Dieser Brand erwartet mich am 27. August in Bertring, von Moniques Mann selbst gebrannt!

In Bernécourt wollte ich eigentlich Schluß machen, suchte das alte Schloss, das total verfallen ist, fand aber eine stilvolle romanische Kirche.

Die stilvolle romanische Kirche von Bernécourt

Dann wollte ich doch noch weiter nach Beaumont (zu Deutsch: Schönberg), weil die Straßen leer waren und ich die Energie hatte, die 30 km voll zu machen. Dann ging es zurück ins Quartier nach Frouard.


2 Antworten zu “Von Nancy nach Beaumont – das Moseltal im Blick”

  1. Hallo Hans,
    als junger Mensch habe ich Barbara Tuchmanns Buch “Der ferne Spiegel” geradezu verschlungen. Französische Geschichte, 100jähriger Krieg, Pest, Jeanne d’ Arc. Nach meiner Erinnerung gut lesbar geschrieben. Aber wahrscheinlich kommst Du erst mal nicht zum Lesen :-).
    Sehr schöne Bilder !

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